Craftbeer? Was ist das?
Ursprünglich trat der Mollenblog vor 6 Jahren ja mal an, um einfach Fotos von Mollen/Bieren an den unterschiedlichsten Orten zu zeigen, hier und da ein Bier zu testen und auch sonst einfach alles, was irgendwie mit Bier zu tun hat, in die Welt zu tragen. Das ist nicht immer gelungen, oft fehlte die Zeit, zuweilen auch die Lust. Seit meiner ersten Reise an die Kanadische Westküste im Herbst 2009 bin ich mehr und mehr zu der Erkenntnis gelangt, dass das „Industriebier“, wie wir es hierzulande zur Genüge kennen, nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Schon 2009 gab es in Kanada und den USA eine aktive Craftbeer-Szene und ich war begeistert von der schon damals vorgefundenen Vielfalt. Mittlerweile dreht sich auch in Deutschland einiges in dem Bereich. Daher werde ich mich hier jetzt in erster Linie auch speziell um dieses Thema kümmern, sofern ich dazu komme. Erste eigene Brauversuche und ein engerer Kontakt zur lokalen CraftBrewery tun ihr Übriges.
Aber was ist das eigentlich, Craftbeer? Darum wird viel diskutiert, jeder hat da so seine eigene Definition und es gibt auch einige Erklärungsversuche. Felix von lieblingsbier.de hat da einen schönen Text auf seiner Seite, geschrieben von Robert Pazurek vom Bier-Index.de, die Amerikanische Brewers Association liefert auch eine feine Definition – mir gefällt aber eigentlich als Quintessenz ein Absatz aus der Krejapedia am besten:
Während eine große industrielle Brauerei Biere mit dem Ziel braut, eine möglichst große Konsumentenschicht zu erreichen, verfolgt eine Handwerksbrauerei das Ziel möglichst aromatisches Bier zu brauen. Wenn sich genügend Konsumenten finden, die die Biere einer Handwerksbrauerei zu schätzen wissen, kann die Brauerei dadurch durchaus stark wachsen. Craft Brewing ist eben mehr eine geistige Grundhaltung, die Liebe zum Bier und seinen Rohstoffen beinhaltet, als ein technisch zu definierender Begriff.
Ich denke, das sagt Vieles aus, zeigt aber auch, wie schwierig es ist, Craftbeer wirklich zu definieren. Macht man es nun auf der einen Seite am Bier fest, das möglichst charaktervoll, aromatisch, besonders oder traditionell sein sollte oder betrachtet man ausschließlich das Back-End, die Brauerei und ihre Größe bzw. Marktstellung? Keine Ahnung, kann ich da nur sagen. Die Zeit wird es zeigen, zumal einige der „Großen“ mittlerweile die Zeichen der Zeit erkannt haben und ihrerseits selbst oder über kleine Tochterunternehmen „Craftbeer“ (man könnte es auch Bierspezialitäten nennen) anbieten. Dem Kunden soll es egal sein, so lange ein gutes Bier dabei heraus kommt.