Biertest – Heute: Braumanufaktur Märzen
Brauerei: Braumanufaktur Forsthaus Templin, 14473 Potsdam, Templiner Straße 102
Alkohol: 5,4 % vol.
Web: Braumanufaktur
Märzen ist ein untergäriges Lagerbier. Da man für untergäriges Bier unter 10°C für den Brauprozess benötigt und dies zu Zeiten, in denen die Kühlmöglichkteiten eher bescheiden waren, nur in den kühlen Monaten gegeben war, konnte man das Bier nur bis in den Monat März hinein brauen. Daher bekam das Lagerbier dann seinen Namen „Märzen“. Gebraut wird das Märzen, neben anderen traditionellen, natur belassenen und unfiltrierten Bierspezialitäten (dazu mehr in späteren Tests) in der Braumanufaktur im Forsthaus Templin, DER Empfehlung für jeden Bierliebhaber in der Region Berlin/Brandenburg.
Subjektive Bewertung
Optik:Das Braumanufaktur Märzen kommt in traditioneller Aufmachung, der klassischen Bügelflasche, daher. Bügel steht für grundsoliden Biergenuss. Highlight hier: Im Ausser-Haus-Verkauf erhält man die beachtliche 1l-Bügelpulle. Etikett und Halsbanderole bestechen durch kühle Sachlichkeit und geben dem Geniesser Aufschluss über die wesentlichen Informationen. Die verschiedenen Biere unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die Farbe des Etiketts, was einen hohen Wiedererkennungswert garantiert. Erwähnenswert auch hier der schmucke Holzkasten für 6 Flaschen der 1l-Flotte mit eingebranntem Braumanufaktur-Logo (der im Übrigen biologisch abbaubar ist; leider nicht im Bild, kommt aber in Kürze). Die goldbraune Färbung des Märzen macht Appetit auf den ersten Schluck. Die Blume steht (beim Flaschenbier) erstaunlich lange für ein Lagerbier. Aber vielleicht bin ich in dieser Beziehung auch nur angeschlagen ob des kürzlichen London-Besuchs und damit verbundener Pub-Besuche.
Haptik: Die klassische Bügelflasche ist auch in diesem Fall Biertrinkers Freund. Allerdings ist die Literflasche eher nicht unbedingt für den Handbier-Genuss gedacht. Vielleicht für das erste, wenn das Märzen noch regelrecht im Gaumen verdampft. Darüber hinaus haben Leute mit kleinen Händen Schwierigkeiten, die volle Flasche mit einer Hand zu halten.
Geschmack: Süffig. Malzig. Und eine angenehme Bitterkeit im Nachgeschmack. Frisch perlt es sehr angenehm. Insgesamt schmeckt man das (Braumanufaktur)Lager auf jeden Fall durch, es ist aber, dem Märzen angemessen, etwas stärker, was nicht unbemerkt bleibt. Alles in allem ein sehr „rundes“ Saisonbier mit hohem Erfrischungsfaktor (wenn man es in Maßen geniesst…). Man könnte auch kurz und bündig sagen: es schmeckt einfach gut.
Wirkung: 5,4% Alkohol verfehlen nicht ihre Wirkung. Beim jüngsten Osterfeuer im Forsthaus konnte ich mich davon livehaftig überzeugen. Die wesentlichen Körperfunktionen bleiben aber bei durchschnittlichem Trinkpensum eine ganze Weile erhalten. Dann werden (bei mir) als erstes die Extremitäten etwas lahmer, was im Übrigen bei allen Braumanufaktur-Bieren der Fall ist, ähnlich wie bei Sekt. Bei Industriebieren ist das nicht der Fall. Die gehen sofort in die Omme. Keine Ahnung, woran das liegt.
Punkte: 5 von 6 Punkten